Der Rohstofflieferant für die Teppiche ist die Sisal-Agave. Sie wächst in tropischen Regionen auf lockeren Böden bis zu einer Höhe von 1.800 Metern.
Die Hauptanbaugebiete für diese Agavenart sind Brasilien, Kolumbien, Mexiko sowie die afrikanischen Staaten Tansania und Kenia. Aus den Blattfasern der genügsamen Pflanze gewinnt man die reißfesten Fasern für die Teppichherstellung. Bei sachgemäßem Gebrauch und guter Pflege weisen Sisal-Teppiche eine lange Haltbarkeit auf. Sie überstehen eine Nutzung von 10 Jahren oder sogar noch länger. Die regelmäßige Reinigung des Teppichs erfolgt durch Absaugen und Ausklopfen.
Eine nasse Reinigung ist nicht möglich, da die Faser unter der Einwirkung von Feuchtigkeit schrumpft. Daher sind bei der Entfernung von Flecken Hausmittel anzuwenden, die meist sehr wirkungsvoll sind.
Auf Webrahmen werden Sisal-Teppiche oft von Hand gewebt. Sie sind einfarbig oder gemustert aus verschiedenfarbigen Sisalfasern erhältlich. Schöne Muster entstehen beim Einweben von Garn aus anderen Materialien wie Leinen oder Baumwolle. Mit einfachen oder kunstvollen Mustern sind geflochtene Sisal-Teppiche versehen. Zu ihrer Herstellung werden Bündel aus Sisalsträngen geflochten und anschließend zusammengenäht. Da sich Sisalfasern gut einfärben lassen, sind Teppiche in aktuellen Farbtönen verfügbar, die sich in viele Einrichtungsstile einfügen.
Sisal-Teppiche sind ein dekorativer Bodenbelag im Wohnzimmer. In einem großen Wohnzimmer verleihen robuste Läufer aus dem Naturmaterial dem Raum eine behagliche Atmosphäre. In eine Sitzgruppe im Wohnzimmer passt ein runder oder rechteckiger Sisal-Teppich in einer helleren oder etwas dunkleren Naturfarbe. Ist dein Wohnzimmer mit farbenfrohen Polstermöbeln, Schränken und Wohntextilien ausgestattet, suchst du einen Bodenbelag aus gefärbtem Sisal dazu aus. Im Schlafzimmer schaffen die Naturfaserteppiche eine Umgebung, in der du zur Ruhe kommst. Du legst rechteckige Sisal-Teppiche als Bettumrandung aus oder du verwendest je einen Teppich in der Länge des Bettes als Bettvorleger. Schön wirkt ein runder, natur- oder pastellfarbener Sisal-Teppich vor einem Schminktisch oder einer Kommode. Ein Sisal-Läufer wertet einen Flur optisch auf. Stellst du eine Bodenvase mit Ziergräsern daneben auf, schafft dies ein einladendes Flair.
Legst du den Sisal-Teppich in den Eingangsbereich, solltest du nicht mit regennassen Schuhen darauf treten, denn Feuchtigkeitseinwirkung kann zur Verformung des Teppichs führen. Unter einem Tisch am Essplatz im Wohnzimmer oder im Esszimmer schafft ein Teppich aus Sisalfasern ein warmes und gemütliches Umfeld. Zwar kann es mit einem gewissen Aufwand verbunden sein, den Teppich von Essensresten oder Flecken zu befreien. Jedoch bietet der Sisal-Teppich dem darunter liegenden Bodenbelag einen guten Schutz.
Ebenso wie Teppiche aus Wolle und Baumwolle sind die Bodenbeläge aus Sisal aus einem nachwachsenden natürlichen Rohstoff hergestellt. Ihre Produktion ist somit umweltschonender als die Herstellung von Kunstfaserteppichen. Die Teppiche sind sehr robust, strapazierfähig und reißfest. Daher eignen sie sich besonders gut für Bereiche, die stark beansprucht sind. Zwar halten Sisal-Teppiche nicht ganz so lange wie qualitativ hochwertige Wollteppiche, die oft Jahrzehnte überdauern. Allerdings weisen sie mit einer Nutzungsdauer von durchschnittlich 10 Jahren und länger eine beachtliche Lebensdauer auf. Sisal-Teppiche sind hypoallergen und eignet sich daher ausgezeichnet für Allergiker. Sie dämpfen den Schall aus der Umgebung und schaffen damit im Raum eine ruhige Umgebung.
Da Sisalfasern unter der Einwirkung von Feuchtigkeit schrumpfen, eignen sich Sisal Teppiche nicht für Feuchträume, den Balkon und die Terrasse.
Im Eingangsbereich sollten sie gut vor Wasser aus nassen Schuhen und nasser Kleidung geschützt sein. Auf glatten Böden neigen die Teppiche dazu, wegzurutschen. Es ist daher günstig, wenn du Teppiche mit einer rutschhemmenden Beschichtung auf der Rückseite kaufst, wenn du sie auf Parkett, Laminat oder Fliesen verlegst. Da die Fasern empfindlich gegen mechanische Einwirkungen sind, verwendest du zum Absaugen des Teppichs keine Bürstenaufsätze. Im Vergleich zu Kunstfaserteppichen bekommen Sisal-Teppiche leichter Flecken durch verschüttete Flüssigkeiten oder durch Wasser ab. Diese sind aus den Sisalfasern schwieriger zu entfernen. Die Oberfläche der Teppiche aus Sisal ist rauer und härter als die kuscheligen Woll-, Baumwoll- oder Kunstfaserteppiche.
Bei der Reinigung eines Sisal-Teppichs sind einige Dinge zu beachten, da die Naturfaser sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Deshalb saugst du den Teppich nur trocken ab und vermeidest den Einsatz mit Bürstenaufsätzen, da diese die Teppichfasern schädigen. Zusätzlich ist einmal wöchentlich ein Ausklopfen des Teppichs im Freien sinnvoll, um eingetrockneten Schmutz zu lösen. Kommt der Teppich mit Nässe in Berührung, saugst du diese sofort mit einem trockenen Baumwolltuch auf. Andernfalls entstehen unschöne Wasserflecken und der Teppich kann sich Wellen oder Dellen abbekommen.
Zur Entfernung von Flecken gibt es wirksame Hausmittel: Wasserflecken bekommst du mit Kartoffelstärke aus dem Sisal-Teppich. Hast du die Flüssigkeit vollständig mit einem trockenen Tuch aufgesaugt, streust du Kartoffelstärke auf den Fleck und lässt sie zwei Stunden lang einwirken. Anschließend saugst du die Stärke mit dem Staubsauger ab. Saftflecken entfernst du mit einem pH-neutralen Waschmittel aus den Teppichfasern. Tupfe die Verschmutzung, ohne zu reiben, von außen nach innen ab. Katzenstreu oder Salz zur Beseitigung von frischen Rotweinflecken streust du direkt auf den noch nassen Fleck. Nachdem der Fleck aufgesogen ist, saugst du die Stelle ab. Durch Essensreste entstandene Verkrustungen lassen sich mit einem Messer vorsichtig entfernen oder mit einem Korken vorsichtig abrubbeln. Gallseife eignet sich ebenso wenig für die Reinigung wie Teppichschaum. Diese Mittel bleichen den Teppich aus oder greifen die Fasern an.
Sisal-Agaven kommen ohne Dünger aus und besitzen von Natur aus eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge. Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass Sisal Agaven auf einigen Plantagen mit Pestiziden behandelt werden. Die festen und starren Fasern werden manchmal mit chemischen Weichmachern behandelt, um sie für Teppiche mit sehr fein geflochtenen Mustern flexibel genug zu machen. Es ist deshalb empfehlenswert, sich beim Kauf für schadstoffgeprüfte Teppiche zu entscheiden.