Europäische Handelsreisende staunten nicht schlecht, als sie statt in eigener Unterkunft lediglich hinter einem Wandschirm gebettet wurden. Aus der Han-Dynastie ab 206 v. Chr. sind erste Funde bekannt. Aus China verbreitete sich das flexible Wohnmöbel zunächst nach Japan und erst im frühen Mittelalter nach Europa.
Hier begeisterten sich zuerst französische Adelige für die vielseitigen Möglichkeiten. Die meisten heutigen Paravents bestehen aus festen Wandgestellen, die mit Scharnieren zusammengehalten werden. Wird der Raumteiler oder Sichtschutz nicht benötigt, lässt er sich platzsparend vollständig zusammenlegen. Ausnahmen sind Paravents aus Holz oder Treibholz, die im Garten einen dekorativen Sicht- und Windschutz bieten.
Einfachste Paravents bestehen aus einem Metallgestell mit textiler Bespannung. Doch für unterschiedliche Verwendungen und Einrichtungsgeschmäcker gibt es sie in dieser Vielfalt:
Massivholz war für lange Zeit die einzige europäische Möglichkeit, stabile Rahmen für die leichte textile Bespannung zu fertigen. Inzwischen gibt es ebenfalls Paravents aus leichtem und robustem Bambus oder aus Holz-Mischmaterialien. Viele solcher Modelle sind in der unteren Hälfte blickdicht und oben halbtransparent bespannt. Auch Rattan oder Weidengeflecht werden zu kunstvollen Varianten gearbeitet.
Rahmen aus Stahlrohr oder Alu-Rohr sind ebenfalls wetterfest, falls das Material pulverbeschichtet oder lackiert ist. Wegen des geringeren Gewichts im Vergleich zu Holz sind damit hohe Konstruktionen möglich, die je nach Aufstellung wie eine vollständige Wand aussehen. Extravagante Modelle mit Metallrahmen können in Wellenform gearbeitet werden, um damit beispielsweise einen Messestand zu schmücken.
Glas wird als Element in den Rahmen eingesetzt, entweder als vollständige Scheibe oder nur in Teilen des Rahmens. Mit dieser Glasfläche können besondere Designs geschaffen werden.
Denn das Material eignet sich gut zum Bedrucken oder Folieren. Möchtest du einen solchen Paravent nach draußen stellen, sollte die verwendete Glassorte besonders bruchsicher sein, zum Beispiel als Verbundglas.
Leichteste spanische Wände haben Rahmen aus Kunststoff und häufig als Bespannung ebenfalls synthetische Fasern. Als gelegentliches Raumelement sind sie gut geeignet, erreichen allerdings die Lebensdauer von Holz- oder Metallrahmen nicht. Dennoch sind sie eine geeignete Variante, die sich platzsparend lagern und bei Bedarf sogar mit auf Reisen genommen werden kann.
Falls deine Küche gleichzeitig ein Esszimmer ist, schaffst du mit einem Paravent die Illusion zweier getrennter Räume. Bedruckte kulinarische Bespannungen sind gleichzeitig ein appetitliches Designelement. Paravents mit Kunststoff- oder Metallrahmen und synthetischer Bespannung sind feuchtraumgeeignet. Rasch stellst du damit im Badezimmer einen Sichtschutz vor die Wanne oder schaffst eine Umkleideecke. Wenngleich dein Schlafzimmer maximale Privatsphäre bietet, kann ein Paravent als Bettumrandung gleichzeitig den Ankleidebereich abgrenzen. Im Wohnzimmer bekommst du die Möglichkeit, dir mit Tisch, Stuhl und technischem Equipment hinter einem Paravent einen abgetrennten Arbeitsbereich zu schaffen, zum Beispiel für dein Homeoffice. Im Kinderzimmer sind vor allem kräftig bunte Paravents ein willkommenes Zusatzmöbel. Sie können vor der spanischen Wand spielen und lernen, dahinter ruhen und unter Geschwistern eine optische Abgrenzung schaffen. Paravents im Außenbereich ersetzen einen fest installierten Windschutz auf Balkonen oder Sicht- und Windschutz auf der Terrasse oder am Poolufer.
Bereits die Form einer spanischen Wand macht sie zu einem besonderen Teil in Wohn- oder Geschäftsräumen. Farblich kannst du sie jedem Wohnstil anpassen, zum Beispiel braun zu Landhauseinrichtungen oder weiß bzw. beige zum Shabby Chic. Farbige Metallrahmen und halbtransparente textile Bespannungen passen optimal zum Industrial Stil. Individuell werden Paravents durch deine Kreativität. Du kannst die Stoffbespannung austauschen, wenn du vielleicht Lust auf Biedermeier-Designs hast. Oder du lässt Glasscheiben-Einsätze mit deinem eigenen Foto von Landschaften bzw. Architekturen bedrucken. Auch die klassische japanische Variante mit bedrucktem Papier zwischen Bambusstreifen liegt im Dauertrend der Einrichtungsideen.
Spanische Wände sind grundsätzlich pflegeleicht, sehen aber verstaubt nicht schön aus. Deshalb gehört Abstauben zu den regelmäßigen Reinigungsaufgaben. Textile Bespannungen kannst du vorsichtig absaugen und nach einer Weile meistens mit einem Dampfreiniger grundreinigen. Glaseinsätze putzt du wie deine Stubenfenster, Papierbespannungen keinesfalls feucht oder nass. Prüfe bei klappbaren Modellen regelmäßig den wackelfreien Sitz der Scharniere. Sie werden am stärksten beansprucht und können aus dem Rahmenmaterial reißen. Entdeckst du Risse in der Bespannung, tausche sie schnellstmöglich aus. Denn aus einer kleinen ausgerissenen Ecke wird spätestens bei der nächsten Aufstellung rasch eine unansehnliche Schwachstelle und so ein optischer Bruch des schönen Designs.
Die elegante Raumlösung hat je nach Ausstattung und Machart einen günstigen bis hohen Preis. Dein Lieblingsmodell zum Wunschbudget findest du durch Vergleichen der folgenden Auswahlkriterien:
Die leichtesten Varianten von Paravents haben Rahmen aus Kunststoff und eine Bespannung entweder aus hauchdünnen Textilien oder - nach japanischem Vorbild - aus Washi-Papier (Bastfasern vom Papierbaum Gampi). Schwerer sind Holzrahmen mit Glas oder Metallrahmen mit Kunstfolienbezügen. Das Gewicht ist vor allem dann relevant, wenn die spanische Wand zum Beispiel im Kinderzimmer viel bewegt wird.
Klassisch besteht ein Paravent aus drei oder mehr Wandteilen, die du durch Scharniere verstellen kannst.
Solche Wandelemente sind sehr flexibel und verändern mit den neuen Aufstellungen auch Optik und Raumwirkung. Moderne Varianten sind wellenförmige Wandschirme, mit fester Bespannung und ohne Klappfunktion. Sie sind ideal zur dauerhaften Installation, beispielsweise als Raumteiler in Büros oder Ausstellungen.
Gewachstes, geöltes oder lackiertes Holz und Metallrahmen mit Pulverbeschichtung sind auch für den Außenbereich geeignet. Achte allerdings bei der Bespannung darauf, dass sie ebenfalls Wind und Wetter ohne Verblassen oder Ausreißen standhält. Beispielsweise kannst du Bespannungen aus synthetischen Materialien nachträglich imprägnieren und sie nun auch auf dem Balkon und deiner Terrasse verwenden.
Starre Paravents in Wellenform mit einfarbiger Bespannung eignen sich gut für Aufdrucke oder als Malwand. Vielleicht kommen häufig Kinder in dein Ladengeschäft. Sie freuen sich über die Kreativfläche, die du bei imprägnierten Bespannungen anschließend wieder sauber wischen kannst. Soll die spanische Wand mit verreisen, wählst du am besten eine klappbare Wand mit leichten Rahmen aus dünnem Metall oder Kunststoff.